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Die schönsten Radwege Deutschlands

Faszinierende Landschaften hautnah erleben und gleichzeitig etwas für seine Gesundheit tun, das funktioniert am besten von einem Fahrradsattel aus.

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal davon gehört, dass Deutschland von wunderschönen, perfekt ausgebauten Radwegen durchzogen ist. Doch nicht jeder traut sich, dieser Faszination hautnah zu begegnen und das Land vom Drahtesel aus zu entdecken. Das hängt wahrscheinlich bei den meisten Deutschen mit dem Fitnesslevel zusammen, das nicht immer ganz den hehren Wünschen entspricht. Natürlich, das Radfahren verhilft zu mehr Power und Muskeln, doch man muss auch schon etwas fit sein, um eine solche Fahrt überhaupt erst starten und auch genießen zu können. Vor allem, weil nicht alle Radwege nur durch Flachland führen und die eine oder andere Herausforderung beim Fahren dabei ist.

Die Lösung kann hier ein modernes, elektrisch unterstütztes Fahrrad sein. Diese Teile sind mittlerweile für jeden erschwinglich und stellen eine kleine Revolution beim Thema Fahrrad dar. Der Clou bei diesen Rädern ist der angebaute Motor, der sich nach Bedarf zuschalten lässt. Ist man also ermüdet oder führt die Fahrt einen Hügel hinauf, lässt man sich von einem 36 Volt Motor unterstützen. Achtung beim Kauf: Manche Modelle erzielen bis zu 45km/h, sodass eine Versicherungs- und Helmpflicht besteht.

So oder so, mit einem E-Bike rückt eine ausgiebige Fahrt auf einem der exzellenten Radwege Deutschlands in greifbare Nähe. Wir stellen hier einige der beliebtesten Wege vor, wobei natürlich nie die komplette Strecke abgefahren werden muss – Reiselustige suchen sich die Abschnitte aus, die ihnen besonders behagen und verbinden den Aufenthalt vielleicht mit einer oder mehreren Übernachtungen.

Der Star unter den Radwegen: der Elberadweg 

Der unangefochtene Star unter den Radwegen ist mit seinen insgesamt 1260 Kilometern der Elberadweg. 840 Kilometer der Gesamtrecke, die an der Quelle der Elbe im tschechischen Riesengebirge beginnt, befinden sich in Deutschland. Die Route führt am faszinierenden Elbsandsteingebirge entlang und quer durch Dresden, Wittenberg, Magdeburg und Hamburg. Schließlich endet sie in Cuxhaven, wo die Elbe in die Nordsee mündet. Eine gemütliche Strecke, die kaum Höhenunterschiede aufweist und beinahe durchgehend asphaltiert wurde. 

Immer am Meer entlang: der Ostseeküsten-Radweg

Wer von der Ostseeküste einfach nicht genug bekommen kann, radelt auf 1100 Kilometern von Flensburg bis nach Usedom – oder erobert nur einen Teil dieser faszinierenden Strecke, wo die Luft noch viel frischer ist als anderswo. Kleine Küstendörfer und beeindruckende Steilküsten, die typischen Deiche und schöne, weiße Strände bilden den optischen Rahmen für einen Ausflug der besonderen Art, der mit seinem großen Portion Natur unvergesslich werden wird. Von der Kieler Förde bis nach Fehmarn über die Lübecker Bucht bis nach Wismar und Stralsund erstreckt sich der größtenteils flache Weg, auf dem man auch einen Schlenker zur berühmten Insel Rügen einlegen kann.

Super für Familien: der Weser-Radweg

Wer weniger flache Landschaften und dafür etwas mehr Gebirge um sich haben will, während er fleißig in die Pedale tritt, der sollte einmal den Weser-Radweg unter die Lupe bzw. unter die Räder nehmen. Der 520 Kilometer lange Weg führt an Hameln, Bremen und Höxter vorbei und endet schließlich in Cuxhaven. Nicht nur seine meist asphaltierte Strecke, die größtenteils ebenerdig verläuft, prädestiniert diesen Weg für Familien und Anfänger. Auch die Möglichkeit, einige Abschnitte mit einem Ausflugsschiff zurückzulegen, ist für die weniger sportlichen Fahrer verlockend. Zudem finden sich auf der Strecke zahlreiche Burgen und Schlösser, die zu einem Stopp und einer ausführlichen Besichtigung einladen.

Der Ems Radweg: dem Fluss von der Quelle bis zur Mündung folgen

Wer einmal eine Fluss von der Quelle bis zur Mündung folgen will und dafür nicht der langen Elbe oder dem Rhein folgen möchte, für den ist die schöne Ems eine tolle Alternative. Sie verläuft vom Quellort Hövelhof im Teutoburger Wald bis zur Mündung in die Nordsee in Emden. Ausflügler können hier idyllische Landschaften genießen und spannende Stopps in kleinen, historischen Städten einlegen. Die Strecke ist gut beschildert und bietet mit zahlreichen Aussichtstürmen eine zusätzliche Dimension.

Von See zu See: der Bodensee-Königssee-Radweg

Wer am Bodensee startet und zum Königssee radelt, wird sich über die Unterstützung eines Motors an seinem Fahrrad sicherlich freuen, denn hier handelt es sich um eine der anspruchsvollsten Strecken unter den schönen Radwegen Deutschlands. Man fährt durchs Allgäu, immer am Alpenrand entlang und entdeckt hübsche Seen und historische Schlösser, bis man in Schönau ankommt. Ein besonderes Highlight auf dieser Strecke ist sicherlich Schloß Neuschwanstein. Wer es zu Rad erobert, kann leicht einen Zeitpunkt für die Besichtigung auswählen, bei dem der Strom an Touristen etwas weniger breit ist.

Die Strecke ist zwar schweißtreibend, insgesamt aber sehr malerisch und durch die bergige Landschaft besonders abwechslungsreich.

Der Rheinradweg: durch Deutschland von Süden nach Norden

Man muss nicht die gesamten 1230 Kilometer des Rheinradwegs bewältigen, um eine erlebnisreiche Ausfahrt genießen zu können. Die anspruchsvolle Strecke beginnt eigentlich in den Schweizer Alpen und führt dort vorbei an malerischen Städten und Dörfern. Sie wird in Deutschland etwas gemütlicher. Hier radelt man entlang der Oberrheinischen Tiefebene und vorbei an Großstädten wie Köln und Düsseldorf bis nach Emmerich, wo man per Rad die Grenze zu den Niederlanden überqueren kann. In Rotterdam mündet der Rhein dann in die Nordsee und der Radweg findet sein Ende.

Welche der faszinierenden Strecken man auch wählt, immer hat man die Gelegenheit, Deutschland von einer ganz neuen Seite zu entdecken. Mit der passenden Ausrüstung ist das selbst für Ungeübte zu schaffen – man kann sich schließlich alle Zeit der Welt nehmen und so einen wirklich entschleunigten Ausflug erleben. 

Fotos:

pixabay.com/de/fahrrad-radfahrer-sonnenaufgang-1867046/

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