Bei der Suche nach einer neuen Bildsprache in den bildenden Künsten war der russische Maler Wassily Kandinsky zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine führende Stimme. Im Museum Barberini in Potsdam widmet sich die Ausstellung Kandinskys Universum: Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert ab Februar 2025 sechs Jahrzehnten künstlerischer Entwicklung – eine Hommage an die avantgardistische Kunst Kandinskys und seiner Zeitgenoss:innen.
Unter den ausgestellten Arbeiten befinden sich Schlüsselwerke aus bedeutenden Institutionen wie der Tate Modern, dem Whitney Museum of American Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum. Die Ausstellung beleuchtet die Suche nach einer neuen Bildsprache im frühen 20. Jahrhundert, die manche Künstler:innen – inspiriert von technischen Fortschritten – in der neuartigen Verbindung von geometrischer Linienführung und künstlerischer Abstraktion fanden.
Die avantgardistische Bewegung und Vertreter:innen der geometrischen Abstraktion brachen radikal mit der traditionellen Darstellung der sichtbaren Welt. Sie strebten stattdessen nach einer neuen visuellen Sprache, die sich durch geometrische Formen, Linien und leuchtende Farben auszeichnete. Abstrakte Kunst aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eng mit den damaligen wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden – besonders Theorien zum Zeit-Raum-Kontinuum hinterließen ihre Spuren.
Künstler:innen verarbeiteten in ihren Werken oft kosmische Themen und verhandelten höhere spirituelle Dimensionen. Besonders Kandinsky betonte die symbolische Funktion von Farben und Formen, um emotionale und spirituelle Zustände auszudrücken.
Bild: © Sophie Taeuber-Arp: Zwölf Räume mit Flächen, eckigen Bändern und mit Kreisen gepflastert, 1939