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Cohíba Zigarren – Eine Reise zu einem Kubanischen Kulturgut

Wer nach Kuba reist und die Genusstraditionen der Insel kennenlernen will, kommt an Tabak und Zigarren nicht vorbei. Das Land lockt nicht nur mit weißen Sandstränden und üppiger Natur. Neben Musik, Tanz (Salsa), Oldtimern aus den 1950er Jahren, kubanischer Architektur und karibischer Lebensfreude gelten Kubas Zigarren seit langem auf der ganzen Welt als Nationalsymbol des Landes.

Für Sammler und Liebhaber der Cuba-Zigarre ist eine solche Genussreise ein Must-have. Ein vertrauenswürdiger Händler wie Swiss Cuban Cigars, der mit seinen Schweizer kubanischen Zigarren Wert auf Transparenz und Authentizität legt, empfiehlt, die Herkunft seiner Zigarren auf der Insel kennenzulernen. Dort kann man in die Anbaugebiete des Tabaks reisen, bei den Herstellern vorbeischauen und sich über die Geschichte der Zigarrenproduktion informieren. Auf den Farmen ist der gesamte Prozess des Tabakanbaus von der Ernte bis zur Fermentation zu beobachten und die authentische kubanische Atmosphäre zu erleben. Das Wissen um die Herstellung und die Komposition der Aromen, meinen Experten, vergrößert den Genuss beim Rauchen der Zigarren. 

Geheimnis des Aromas

Das Geheimnis des unverwechselbaren und geschätzten Aromas der kubanischen Zigarren besteht im Zusammenspiel von Klima und Bodenbedingungen in den Anbaugebieten. Das sind vor allem die ideale Regenmenge, Bodenbeschaffenheit und Temperatur für die Tabakpflanzen, „Vegas Finas de Primera“ genannt, in den vier Anbauregionen der Antillen-Insel. Das wichtigste Gebiet Vuelta Abajo in der Provinz Pinar del Río bietet mit rötlichem Lehmboden und Durchschnittstemperaturen von ca. 23 C bei 65% Luftfeuchtigkeit solch ideale Voraussetzungen. Der Anbauprozess beginnt mit der Aussaat in Gewächshäusern, gefolgt vom Umpflanzen der Setzlinge auf die Felder. Dort wachsen die Pflanzen bis zu zwei Meter hoch, bevor die Blätter per Hand geerntet und zur Fermentation und Verarbeitung in Fabriken gebracht werden. 

Besuch in einer Factory

Als Zentrum des kubanischen Tabakanbaus gilt die Provinz Pinar del Río im Westen des Landes. Die Region Viñales ist bekannt für ihre malerischen Tabakplantagen. Bei einer Kubareise sollte man dort unbedingt den Geheimnissen des Tabaks in Kuba auf den Grund gehen.  Tabakanbauzeit ist von Oktober bis März. Der Besuch der Francisco Donatién Tobacco Factory ist empfehlen. Hier werden die beliebten Habanos in den Händen von erfahrenen Twistern hergestellt. Das sind die Marken Trinidad, Cohíba, Romeo y Julieta, Partagás und La Vegueros. Die Factory und die Tabakläden werden jedes Jahr von zehentausenden Tabakliebhabern besucht. Die Factory wurde 1859 erbaut und befindet sich im Gebäude des alten Provinzgefängnisses.  

Auch in der Hauptstadt Havanna gibt es berühmte Zigarrenfabriken wie die Partagas-Fabrik direkt hinter dem Capitolio, in der die Zigarren noch von Hand gerollt werden. Der Besuch einer solchen Fabrik ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Sie wurde im Jahr 1845 als „La Reál Fábrica de Tabacos“ von Don Jaime Partagas Ravelo gegründet. Ein Besuch lohnt sich sowohl für den Zigarren-Kenner wie auch für den Besucher, der einfach mal die Produktion sehen möchte. Jedes Hotel aber auch die Taxifahrer wissen natürlich, wo genau diese Fabrikation zu finden ist.

Im Frühjahr 2023 fand erstmals nach Corona wieder das jährliche Habanos-Festival statt, zu dem traditionell rund 2000 Händler, Liebhaber und Journalisten kommen. Und zum ersten Mal seit Fidel Castro war mit Miguel Díaz-Canel wieder ein Staatspräsident beim Festival anwesend. Das unterstreicht die Bedeutung, die der Staat seinem Exportschlager jetzt beimisst.

Spitzenmarke Cohíba

Die Spitzenmarke der Habanos ist die Cohíba Zigarre. Es gibt wohl keine andere Zigarrenmarke, die kubanische Legenden und Mythen sowie Luxus und höchste Qualität so sehr verbindet wie die Marke Cohíba. Die Kubaner sagen dazu: Cohíba ist Kuba - Kuba ist Cohíba. Die Geschichte der Zigarre gilt als legendär. 1963 wurde sie speziell für Fidel Castro kreiert und an einem Geheimen Ort in der berühmten El Laguito Fabrik hergestellt. Ein Leibwächter schenkte dem Präsidenten eine von seinem Freund, dem Roller Eduardo Rivera, gefertigte Zigarre, die Castro so gut schmeckte, dass er sie fortan bei Rivera herstellen ließ. Ein Jahr später begann Castro diese Zigarren an ausgewählte Staatsgäste und Diplomaten zu verschenken. Erst 1966 bekam die Zigarre den Namen „Cohíba“. Die Produktion wurde 1967 in die geheime Fabrik „El Laguito“ verlagert, um den Bedarf zu decken. Auf dem freien Markt eingeführt wurden Cohíba -Zigarren dann 1982, allerdings in begrenzter Menge. 

Auslese der Auslese

"Cohíba " ist ein Wort der cubanischen Taíno-Indianer für die Wickel von Tabakblättern. Durch die Berichte von Kolumbus wurde die Cohíba den Europäern als Zigarrenform bekannt. Diese Entdeckung ist im Tagebuch der ersten Reise des Entdeckers eingetragen unter dem 6. November 1492, einem Dienstag: „... Die beiden Christenmenschen trafen unterwegs auf viele Leute, die durch ihre Dörfer gingen, Frauen und Männer mit einer Rauchrolle ...“. Eine klare Anspielung auf die Blätter der aromatischen Pflanze, die sie je nach Aussprache des Buchstabens H coho-ba oder cohiba nannten. Der Dominikanerpater Bartolomé de Las Casas, der als bedeutendster Chronist der spanischen Eroberungen in Amerika gilt, fügte später über die originellen Rollen hinzu, dass es sich hierbei um ineinander gewickelte Blätter handelte, die an einem Ende angezündet wurden, um am anderen Ende zu ziehen und den Rauch einzuatmen. Im Gedenken an das Volk der Taínos prangt auf dem Logo der Cohibas ein stilisierter Kopf des Häuptlings Hatuey. Die Blätter der Cohíba gelten als die "Auslese der Auslese" aus den besten Vegas Finas de Primera in den Gebieten San Juan y Martinez und San Luis der Region Vuelta Abajo. Sie liegen im westlichen Teil Kubas und werden auf der einen Seite vom Guaniguanico-Massiv und auf der anderen von den Stränden der Ostküste begrenzt. 

Abgerundetes Aroma

Das feinwürzig abgerundete Aroma der Cohíba mit kräftigem Geschmack entsteht dadurch, dass zwei der Einlageblattarten zusätzlich ein drittes Mal in Fässern fermentiert werden. Aufgrund der besonderen Lagerung darf der Aficionado eine kräftige Würze erwarten. Kräftige Erd- und Holztöne bilden die Grundlage auf der sich feinere Nuance aufbauen. Moos und florale Noten kommen hinzu, genauso eine karamellige Süße und die pfeffrige Schärfe von Leder. So formt sich ein außergewöhnlicher Smoke mit einem Bukett, das man so nur in Cohíbas findet. Im Rauchverlauf verweben sich die Aromen immer enger miteinander und geben dem Genuss eine komplexe Tiefe. Ungern legt man die Longfiller dieser Serie aus der Hand.

Vier Linien der Cohíba

Seitdem die Cohíbas 1982 weltweit vermarktet werden, unterscheidet man vier verschiedene Linien der Zigarre: von der mittelkräftigen Cohíba Linea Clasica und der Cohíba Siglo 1492 über die Cohíba Maduro 5 bis zur starken Cohíba Behike.

Die mittelkräftige bis starke Cohíba Linea Clasica mit ihren sechs verschiedenen Formaten entstand zwischen 1966 und 1989. Sie war die ursprüngliche Linie, die von Fidel Castro geraucht wurde. Alle Formate sind „totalmente a mano, tripa larga“ – vollständig von Hand gefertigte Longfiller.  Die Cohíba Clasica - Esplendidos ist übrigens auch die Zigarre, die der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder gerne konsumiert.

Die Cohíba„Linea 1492“ sind Zigarren aus der Sonderlinie zum 500jährigen Jubiläum der Entdeckung der „neuen Welt“ durch Christoph Columbus. 1992 herausgebracht, erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Für die Cohíba Siglo Línea 1492 Zigarren werden ausgewählte Tabakblätter aus dem besten Anbaugebiet Kubas, der Provinz Vuelta Abajo, verwendet. Die dreifache statt der üblichen zweifachen Fermentierung macht ein angenehm würzig mildes Aroma, das auch für Einsteiger ideal ist. Feine Röstaromen und das fruchtige Kuba sind hier ebenso zu schmecken wie eine angenehme Schärfe.

Die Linie „Maduro 5“ der Marke Cohíba kam 2007 zur Kollektion hinzu. Diese besteht aus drei Varianten, die sich durch besonders dunkle, speziell ausgewählte, fünf Jahre gereifte, fermentierte Deckblätter auszeichnen. Die Zigarren mit dem seco-, dem ligero und dem seltenen medio tiempo-Füllstoff haben einen zusätzlichen Fermentationsprozess durchlaufen. So gelingt eine komplexe Aromenentwicklung für den unverwechselbaren und sehr beliebten Geschmack der mittelkräftigen bis starken Zigarren. 

Die exklusivste Super-Premiumlinie der Habanos S.A. Cohíba Behike ist seit 2010 auf dem Markt, und gehört zum festen Kanon der Marke. Allerdings wird sie nur in begrenzten Mengen produziert. Darunter befindet sich auch der seltene Medio Tiempo mit seiner speziellen Stärke und Komplexität, im Aroma mittelkräftig bis kräftig und empfehlenswert für geübte Zigarren-Raucher. Die Cohíba Behike-Habanos richten sich deshalb vor allem an erfahrene und anspruchsvolle Aficionados. Die Serie Behike besteht aus den drei exklusiv aufgelegten Formaten BHK 52, BHK 54 und BHK 56. Die Ziffern bezeichnen dabei jeweils das Ringmaß der Zigarren. Charakteristisch für diese Vítolas ist das berühmte Zöpfchen am Kopf der Zigarren, das bereits von den Coronas Especiales  und Lanceros  der Línea Clásica bekannt ist. Die Bezeichnung Behike  ist ein alter Begriff der Taínos, der Ureinwohner Kubas. Der Behike war als Medizinmann und Zeremonienmeister die herausragende Persönlichkeit und der geistige Führer des Stammes.

Echtheit und Ausfuhr

Beim Kauf von Zigarren muss man auf die Echtheit achten. Wer in Kuba Zigarren kaufen will, sollte dies nicht auf der Straße tun. Die dort angebotenen Zigarren mögen zwar günstiger sein als in den meisten Läden, qualitativ sind diese jedoch meist deutlich schlechter und nicht empfehlenswert. Offiziell versiegelte Zigarren mit Hologrammen sind oft in staatlichen Geschäften oder staatlich lizenzierten Betrieben erhältlich. Die Ausfuhrbestimmungen besagen, dass bis zu 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos (max. 3g/Stück), 50 Zigarren oder 250 g Rauchtabak zollfrei sind. Bei der Ausfuhr von 50 Zigarren ist die Originalrechnung erforderlich. Die mitgeführten Tabakwaren müssen in versiegelten Originalverpackungen sein und die entsprechenden Hologramme aufweisen.

Vielfalt von Fälschungen

Cohíba Zigarren sind in einer Vielfalt von Fälschungen auf dem Markt, die man nicht so ohne weiteres als solche erkennen kann. Nur der Kauf bei einer autorisierten und seriösen Quelle garantiert den Erwerb eines authentischen Produktes. Wer auf eine kuratierte Auswahl authentischer Cohíba Zigarren Wert legt, sollte einen Spezialisten mit nachgewiesener Erfolgsbilanz auswählen.

Foto: Cohíba Habanos Zigarren in Kiste, Lupus in SaxoniaCC BY-SA 4.0