Die Berliner Salons um 1800, in der Zeit der Romantik, hatten im märkischen Umland in den Musenhöfen eine Entsprechung gefunden. Fontane nannte Wiepersdorf und Nennhausen Dichterhöfe. In Wiepersdorf residierten Achim und Bettina von Arnim, in Nennhausen Caroline und Friedrich de la Motte Fouqué. Nach Kunersdorf und Madlitz holten kunstliebhabende Adlige als Mäzene bedeutende Dichter und Wissenschaftler. In Kunersdorf führten Helene Charlotte von Lestwitz, und ihre Tochter, Henriette Charlotte von Itzenplitz, einen Salon für die aufgeklärte Berliner Gesellschaft. Ähnlich wirkte Reichsgraf Friedrich Ludwig Karl Finck von Finckenstein in Alt Madlitz. Auch Schloss Tegel, dessen Einrichtung Wilhelm von Humboldt zu einer idealen Verbindung von deutscher Kunst und Antike machte, kann man zu den Musenhöfen zählen. Die Tour beginnt nördlich am Schloss Nennhausen und endet südlich im Schloss Schloss Wiepersdorf. *Literaturreisen*
Erbaut 1735 bis 1737 als Dreiflügelanlage ++ Mitte des 19. Jahrhunderts durch Ferdinand von Armin gotisiert ++ Wohnsitz der beiden romantischen Schriftsteller Caroline und Friedrich de la Motte Fouqué ++ hier entstanden u. a. Fouqués "Undine" und "Das Galgenmännchen" ++ Treffpunkt großer Persönlichkeiten ++ Gäste u. a. Adalbert von Chamisso, E.T.A. Hoffmann, Johann Gottlieb Fichte, Joseph Freiherr von Eichendorf, Wilhelm Freiherr von Humboldt ++ Fouqué-Ausstellung im Alten Gärtnerhaus ++ Caroline geborene von Briest soll das Vorbild für Theodor Fontanes Effi Briest gewesen sein ++
Caroline de la Motte Fouqué, geb. von Briest, auf Nennhausen Barbara Gribnitz
ISBN: 978-3938008287
Kleist-Gedenk- u. Forschungsstätte
Dichterland Brandenburg. Literarische Streifzüge zwischen Havel und Oder Werner Liersch
ISBN: 978-3538071995
Artemis & Winkler
Undine: Berlin 1811 Friedrich de la Motte Fouqué
ISBN: 978-3423026505
dtv
Um 1740 errichtet ++ Renaissanceanlage als Vorgängerbau wurde zu einer Dreiflügelanlage mit abschließenden Rundtürmen und einer verbindenden Kolonnade zur Seeseite erweitert ++ Architekt G. W. von Knobelsdorff ++ 1734 kaufte der "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. Rheinsberg für seinen Sohn Friedrich ++ Friedrich II. verbrachte hier als Kronprinz die glücklichste Zeit seines Lebens ++ originale Raumdekorationen aus der friderizianischen Zeit ++ unter Prinz Heinrich entstand hier ein bedeutender Musenhof ++ frühklassizistische Raumfassungen (um 1786) ++ in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" setzte Theodor Fontane Rheinsberg ein literarisches Denkmal ++ Tucholsky-Literaturmuseum ++ 26 ha großer Rokokogarten teilweise zum Landschaftspark umgestaltet ++ Prinz Heinrich 1802 in der von ihm bestimmten Grabpyramide beigesetzt ++ im Schloss Rheinsberg besuchte Voltaire 1740 Friedrich II. ++ als Museumsschloss seit 1991 für Besucher zugänglich ++
Schloss Rheinsberg Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
ISBN: 978-3422040076
Deutscher Kunstverlag
Rheinsberg: Das Schloß, der Park, Kronprinz Fritz und Bruder Heinrich Andrew Hamilton
ISBN: 978-3746612713
Aufbau
Rheinsberg: Eine preußische Legende Rolf Schneider
ISBN: 978-3861246527
edition q
1558 als Renaissance-Herrenhaus erbaut ++ Jagdschloss ++ ab 1766 Familiensitz der Humboldts ++ Alexander von Humboldt und Wilhelm von Humboldt lebten hier ++ Wilhelm von Humboldt ließ das Schloss 1824 durch Karl Friedrich Schinkel im Stil des Klassizismus umgestalten - bis ins Kleinste als Ausdruck der Humboldtschen Lebensform ++ deutsch-römisches Traumbild als Verbindung Archäologie und neuester Kunst (Blauer Salon, Antikensaal, Blaues Turmkabinett) ++ Wilhelm von Humboldt schrieb hier seine Sonette und empfing Freude aus Wissenschaft und Kunst ++ im Schlosspark Familiengrabstätte der Humboldts ++ 1927 bis 1931 erste psychoanalytische Klinik der Welt ++ Sigmund Freud weilte hier ++ heute Privatbesitz ++ Theodor Fontane schreibt über das Schloss im Havelland-Kapitel seiner "Wanderungen" ++
Wanderungen durch die Mark Brandenburg Theodor Fontane
ISBN: 978-3746657004
Aufbau tb
Wilhelm von Humboldt in Tegel: Ein Bildprogramm zum Bildungsprogramm Christine von Heinz
ISBN: 978-3422063532
Deutscher Kunstverlag
Kunersdorfer Musenhof, klassizistische Grabkolonnade, Schlosspark, Dammkrug ++ um 1800 Salon für die aufgeklärte Berliner Gesellschaft ++ Gastgeberinnen: Frau von Friedland, Helene Charlotte von Lestwitz und ihre Tochter, Henriette Charlotte von Itzenplitz ++ Gäste: u. a. Brüder Humboldt, Schadow, Rauch, Thaer, Savigny, Zelter ++ Adelbert von Chamisso schrieb hier an „Peter Schlemihls wundersame Geschichte” ++ Theodor Fontane schrieb in „Die Wanderungen durch das Oderland” über Kunersdorf ++ Skulpturenpark ++
Dauerausstellung "Kunersdorf und die Frauen von Friedland" und zum Leben und Werk Chamissos ++ Musenhof-Schreiber mit dreimonatigem Stipendium ++ Sitz der internationalen Chamisso-Gesellschaft e.V. und Chamisso-Literaturhaus ++
Kunersdorf und die Frauen von Friedland: Begleitschrift zur ständigen Ausstellung Reinhard Schmook
ISBN: 978-3933603418
Findling
Dreigeschossiges Herrenhaus ++ Umbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ++ Reichsgraf Friedrich Ludwig Karl Finck von Finckenstein (1745-1818) lebte hier ++ er war Parkgestalter, Übersetzer altgriechischer Lyrik, Mäzen ++ Gäste (auch auf Gut Ziebingen): Ludwig Tieck, Achim von Arnim, Wilhelm von Humboldt, Clemens Brentano, Ewald von Kleist, Friedrich Schleiermacher, Karl Wilhelm Ferdinand Solger, Philipp Otto Runge ++ Friedrich Ludwig Karl Finck von Finckenstein legte den englischen Park an ++ gut erhaltene Gutshofstruktur ++ heute landwirtschaftlicher Betrieb, Gestüt, Jagd, Jagdführung, Waldführungen ++
Finckenstein Ekkehard R. Bader
ISBN: 978-3939721161
Westkreuz
Anfang 19. Jahrhundert Wohnsitz von Ludwig Achim und Bettina von Arnim ++ heute Künstlerhaus ++ Bettina und Achim von Arnim-Museum ++ ständige Ausstellung zu Leben und Werk des Dichterpaares, historischer Abriss über die Geschichte des ehemaligen Herrenhauses der von Arnims ++ Ausstellung zeigt zeitgenössische Möbel, Gemälde und Originaldokumente zum Freundes- und Gesprächskreis des Dichterpaares ++ Museum Februar bis November, Orangeriecafé April bis Oktober, beides nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet ++
Schloss Wiepersdorf: Künstlerhaus in der Mark Brandenburg Verena Nolte
ISBN: 978-3892442517
Wallstein
Wiepersdorf: Bettina und Achim von Arnims Schloss und Park; eine Spurensuche Bernd Erhard Fischer
ISBN: 978-760586600
arani
Erinnerungsstätte Achim und Bettina von Arnim im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf. Texte zur Ausstellung Hartwig Schulz
ISBN: B003WN6VRI
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