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Kulturreise nach Indien

Indien ist ein Land der Bipolarität. Das will heißen, dass das Gegenteil von etwas meist in unmittelbarer Nähe liegt. Wie zum Beispiel Flecke von Reichtum inmitten riesigen Slums, Dörfer von Stille inmitten absoluten Verkehrschaos und weltoffene, hilfsbereite Menschen inmitten von Diebstahl. Indien ist ein Reiseziel, dass ganz klar nicht für jeden zugänglich ist. Im besten Fall weiß man im Vorhinein, worauf man sich einlässt. Lerne hier, ob Du der richtige Typ für eine Kulturreise nach Indien bist.

Elektronische Reisegenehmigung

Noch vor der Reise, muss man sich rechtzeitig im E-Visa-Programm Indiens anmelden.
Seit 2019 haben deutsche Staatsbürger, die ein eVisum Indien beantragen, die Möglichkeit in 365 Tagen sooft nach Indien zu reisen, wie es beliebt, aber für maximal 90 Tage am Stück.
Das gilt sowohl für das Touristenvisum (eTourist) als auch für ein indisches Visum für Geschäftsreisende (eBusiness). Ähnlich ist es in mit der eTA Kanada oder dem Visum Neuseeland für anderweitig interessante Reiseziele.

Rasch oder tief?

Verallgemeinert könnte man sagen, dass es zwei Arten von Touristen-Mentalitäten gibt, die in Indien stark vertreten sind. Diese sind zum einen zeitlich-definierte Kurzurlauber, die das „Wichtigste“ gesehen haben wollen. Absolut gerechtfertigt, denn das Humayun-Mausoleum in Delhi, der Taj Mahal in Agra und der pinke Stadtteil (Pink City) in Jaipur bilden sensationelle Sehenswürdigkeiten der hinduistischen und arabischen Architektur in Indien. Diese drei Städte werden auch das „Dreieck“ genannt, indem viele Menschen eben genau diesen Trip machen und sich örtlich limitieren.

Das Land ist real so groß, dass man nicht alles in kurzer Zeit gesehen haben kann. Deshalb sollte man umso mehr nicht vergessen entspannt an die Indienreise heranzugehen, da das 1. die Lässigkeit und Ungezwungenheit des indischen Lifestyles widerspiegelt und 2. man sonst vor Stress im Lärm und Schmutz durchdrehen kann.

Indien unterscheidet sich gesellschaftlich sehr stark von Deutschland, deshalb ist es notwendig noch vor der Reise diesen Gedanken zu pflegen. Und wenn man es im Nahhinein trotzdem nicht geschafft hat alles zu sehen, was man sehen wollte, dann ist es auch nicht so schlimm, oder? Wäre genauso ein klasse Grund dafür wieder nach Indien zurückzukehren für den nächsten Urlaub.

Für alles weitere bezüglich Strände, Wildlife, Abenteuer und Gesundheitstipps in Indien empfehlen wir die Einsteiger-Tipps von Lonely Planet.

Und zum anderen die Reisementalität, dass eine „touristische“ Herangehensweise Indiens nicht bevorzugt, bzw. ausgeblendet wird. Jene Personen tendieren sich von (touristischen) Ballungszentren so schnellst wie möglich in eine gewisse Ruhe zu entfernen. Und das passiert, weil es schwierig ist eine persönliche Einstellung zu Indien und deren Kultur zu entwickeln, wenn es durchgehend überlaufen, laut und streckenweise eklig ist.
Man kann authentisch verfolgen, was einem reizt. Und das auch bezogen auf das oben genannte: Es ergibt mehr Sinn, weniger „Objekte“ zu sehen, aber dafür sich zu fokussieren und die Gegenwart zu spüren. Da kann es einem in die Berge ziehen, oder zu gewissen spirituellen Gegebenheiten, denn jene sind in der Tat in Indien sehr stark ausgeprägt. Letztlich liegt es aber an einem selbst, sich von anderen Kulturformen und einer Abenteuerlust faszinieren zu lassen.

Vielleicht nächstes Jahr

Indien als Reiseziel ist keine leichte Entscheidung. Idealerweise hat man bereits einiges an (alternative) Reiseerfahrung gesammelt, sodass man ggf. Mentalität erworben oder eine Meinung geformt hat. Vielleicht kommt vorher doch noch lieber ein zugänglicherer Urlaub? New York als Reiseziel zum Beispiel, indem es zur städtischen, winterlichen Hektik auch mal raus in die staatliche Dorfschaft hinaus geht? Klingt spannend.

Foto: (C) Devanath