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Japanische Messer: Schmiedekunst hautnah erleben

Weltweit sind japanische Messer als besondere Form der asiatischen Handwerkskunst bekannt. Auch in Deutschland bieten einzelne Schmieden die Möglichkeit, die legendären Messer selbst unter fachkundiger Anleitung herzustellen.

Feinste Materialien treffen auf traditionsreiche Verarbeitung: Die japanischen Messer sind einer der bekanntesten Exportschlager aus Asien. Heute sind es nicht mehr nur die zahlreichen Profiköche, die auf die Messer aus feinstem Damaszenerstahl setzen, sondern auch immer mehr Hobbyköche sind der Faszination verfallen. Das Kasumi-Kochmesser gilt als Erfinder des Damastmessers und ist daher bei Gästen in Japan, aber auch in Deutschland sehr beliebt. In Japan werden die Messer bis heute nach traditioneller Manier in mühevoller Handarbeit hergestellt. Es braucht viele Stunden, bis aus den Stahlblöcken ein solch scharfes Messer entsteht. Die Klinge der Messer setzt sich immer aus mehreren Schichten zusammen, wodurch sie besonders robust ist, sich aber auch gut führen lässt.

Doch nicht nur in Japan beherrschen die Schmieden dieses jahrtausende alte Handwerk. Auch in Deutschland gibt es einige Schmieden, in denen Besucher nicht nur bei der Herstellung der Messer den Handwerkern über die Schulter schauen dürfen, sondern auch selbst Hand anlegen können. Als Erinnerung an diese Kurse und die damit verbundenen Erlebnisse dürfen die Kasumi Kochmesser und weiteren japanischen Messer mit nach Hause genommen werden.

Deutsche Schmieden bieten außergewöhnliches Angebot

Von Süd nach Nord können Messerfans in deutschen Schmieden japanischer Kultur begegnen und lernen, wie aus Carbon- oder Damaszenerstahl feinste Messer entstehen. Die Schmiedekurse erstrecken sich meistens über zwei Tage. Diese Zeit ist auch nötig, um in die Messerherstellung einzutauchen und die schweren Maschinen und Geräte in den Schmieden kennenzulernen.

Die Erlebniskurse werden immer in kleinen Gruppen organisiert. Etwa sechs bis acht Teilnehmer erhalten hier am ersten Tag zunächst eine umfassende Einweisung. Zudem werden die für die Messer benötigten Materialien erworben. Während der gesamten Zeit werden die Teilnehmern von erfahrenen Kursleitern begleitet, die ihnen nicht nur mit Rat und Tat zur Seite stehen, sondern auch selbst Hand anlegen. Die Klingenformen der japanischen Messer können während des Aufenthalts in der Schmiede meistens frei gewählt werden.

Während Schritt für Schritt die eigenen Messer entstehen, erfahren die Teilnehmer, wie die richtige Glühfarbe aussieht und welche Temperaturen erforderlich sind, um die Klinge in Form zu bringen. Weiterhin zeigen die Kursleiter die verschiedenen Schlagtechniken und erklären, wie die schweren Hammer geführt werden.

Im Schmiedekurs zum eigen Traummesser

Während der Schmiedekurse können neben klassischen Santokumessern beispielsweise auch Jagd- und Fleischmesser entstehen. Passend zu dem Damaszener- oder Carbonstahl halten die Schmieden verschiedene Griffe aus Holz bereit, in die die Klingen am letzten Tag eingearbeitet werden. Neben den meist kostenfreien Holzgriffen stehen hier auch außergewöhnliche Griffvariationen wie Mammut-Elfenbein, Knochen verschiedenster Tiere und Zähne bereit. Der Klingenschliff der Messer ist meistens für den zweiten Kurstag vorgesehen. Die Schmieden sind groß genug, dass jeder Teilnehmer ungestört arbeiten kann. Um das außergewöhnliche Damastmuster auf die Klingen zu zaubern, lernen die Teilnehmer die Ätzbehandlung kennen.

Bevor das eigene Messer geschmiedet wird, besteht immer wieder die Möglichkeit, Probestücke anzufertigen, die natürlich ebenso mit nach Hause genommen werden können. Die Schmiedekurse können in der Regel ganz ohne Vorkenntnisse besucht werden. Ebenso wird keine besondere körperliche Verfassung vorausgesetzt. Bis heute sind die Schmiedekurse vor allem bei den Herren beliebt. Dabei sind sich die Erlebnisschmieden sicher, dass auch Frauen mit den Kursen nur einen kleinen Schritt von dem selbst geschmiedeten Messer entfernt sind.

Foto: 123rf.com / Lukas Pobuda