Prähistorische Denkmäler und archäologische Ausgrabungen
Die 52 Kilometer lange und circa 11 Kilometer breite Ostseeinsel liegt in der Region Syddanmark. Bemerkenswert ist der kulturelle Reichtum der Insel, die eine Reihe prähistorischer Denkmäler besitzt. Archäologische Ausgrabungen wie die Dolmen und Ganggräber im Skovtofte, die Hünenbetten von Frellesvig sowie zahlreiche in Wäldern gelegene Grabhügel sind steinerne Zeugen der langen wechselvollen Inselgeschichte. Das historische Tranekær Schloss, die wichtigste Sehenswürdigkeit der Ostseeinsel, befindet sich seit dem Jahr 1241 im Besitz der Grafenfamilie Ahleveldt-Laurvig. Interessante Einblicke in die Geschichte des Schlosses vermittelt das Tranekær Schlossmuseum. Im Schlosspark sind wertvolle Kunstwerke, die von mehr als 20 dänischen und internationalen Künstlern gestaltet wurden, zu sehen. In der Tranekær Schlossmühle, einer alten Windmühle, wird das Korn heute noch nach einem traditionellen Verfahren gemahlen. Mehl aus der Tranekær Mühle ist in den Läden auf der Insel erhältlich. In den Medizingärten in Tranekær werden auf einem Areal von über 3,2 Hektar mehr als 500 verschiedene Pflanzenarten mit medizinischen Eigenschaften kultiviert. Trotz regelmäßiger Festlandverbindung liegt die Insel Langeland relativ abgeschieden. Ein Drittel der rund 12.500 Inselbewohner lebt in Rudkøbing, dem größten Ort der Insel. Unterkünfte in Strandnähe gibt es in allen Orten der Insel Langeland. Wer entspannt übernachten will, kann ein komfortables, gut eingerichtetes Ferienhaus, Luxusferienhaus oder eine Schlosswohnung bei diesem Anbieter mieten. Während ein Teil der Bevölkerung im Tourismus arbeitet, sind viele junge Leute gezwungen, auf das Festland zu ziehen, um einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden.
Kultureller Höhepunkt: das Musikfestival im Juli
Die Insel Langeland besitzt mehr als 140 Kilometer der Strand, die Wasserqualität gilt als vorbildlich und wurde mit der „blauen Flagge“ ausgezeichnet. Das größte kulturelle Ereignis des Jahres ist das jährlich im Juli stattfindende Musikfestival von Langeland. Zu den Freizeitaktivitäten auf der Ostseeinsel zählen Segeln. Surfen, Tauchen und Golfen. Das im Süden der Insel gelegene Langelandsfort stammt aus der Zeit des Kalten Krieges. Langeland ist aufgrund der besonderen Lichtverhältnisse auf der Insel ein beliebter Wohn- und Arbeitsort von Künstlern und Kunsthandwerkern. In der Inselhauptstadt mit ihren Fachwerkhäusern und Kopfsteinpflastergassen befindet sich das Touristenbüro, das Stadtwanderungen mit deutschsprachigen Reiseführern anbietet. Karten und Infobroschüren sind ebenfalls dort erhältlich. Das Viertel rund um den Hafen dient dänischen Filmemachern häufig als Kulisse für Dreharbeiten. Auf dem Weg zum Hafen befindet sich die historische Apotheke, in der Hans Christian Ørsted (1777-1851) als junger Mann dem Apotheker, seinem Vater, aushalf. Als es Ørsted später gelang, als Wissenschaftler den Elektromagnetismus nachzuweisen, wurde er weltweit bekannt. Den Einwohnern Langelands ist heute der Stolz auf den berühmtesten Sohn der Insel anzuhören, wenn von Ørsted gesprochen wird. Ende Juli findet in Rudkøbing das achttägige Langelandsfestival statt. Beim größten Volksfest der Ostseeinsel wird ein vielfältiges kulturelles und musikalisches Programm mit Live-Musik und Kinderprogramm angeboten.
Weitere Informationen über den Aufenthalt auf der Insel Langeland gibt es hier:
· Offizielle Webseite der Insel Langeland
· Die Medizingärten in Tranekaer
Mehr über die Kultur und Geschichte Langelands
Die Insel Langeland besticht durch ihre kulturelle Vielfalt. Neben prähistorischen Denkmälern sind die zahlreichen Schlösser und Herrenhäuser steinerne Zeugen einer langen und wechselhaften Geschichte. Vorzeitdenkmäler wie die Ruinen Jahrtausende alter Grabstätten können zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto entdeckt werden. Langeland eignet sich als ganzjähriges Reiseziel für Alleinreisende, Paare und Familien. Obwohl die Temperaturen in den Wintermonaten recht frisch und das Meer an manchen Tagen rau ist, können Wanderer, Radfahrer oder Jogger ungestört ihrem Sport frönen. Geführte Touren gibt es hauptsächlich im Sommer, wenn einheimische Reiseführer den Urlaubern das Tranekær Schloss oder die Inselhauptstadt Rudkøbing und ihre Geschichte erklären. Auf dem Marktplatz des Hauptortes Rudkøbing steht das Denkmal, das dem Physiker und Naturforscher, H. C. Ørsted (1777-1851), dem berühmten Sohn der Insel, gewidmet ist. Rund um den kleinen Marktplatz liegt ein lebhaftes Geschäftsviertel mit zahlreichen Galerien, Boutiquen, Souvenirläden, Restaurants und Gartencafés. Frisch gefangener Fisch wie Ostseedorsch oder Steinbutt kommt vom Hafen direkt auf den Tisch. Die Ostseeinsel besitzt keine großen Berge, aber sehr viele Huthügel und zeichnet sich durch ihre offenen Weiten und das typische Licht, das viele Künstler und Autoren inspirierte, aus. Eine Aussicht bis zum Horizont ist beinahe von jeder Stelle der Insel aus möglich.
Schon vor 5000 Jahren bewohnt
Bewohnt war Langeland bereits vor 5.000 Jahren. Zur damaligen Zeit wurden die Toten durch imposante Steine geschützt und erhielten für ihre Reise ins Jenseits zahlreiche Grabbeigaben. Die wichtigste Vorzeit-Grabstätte auf Langeland ist der Langdolmen König Humbles, der in der Landessprache als "Kong Humbles Grav" bezeichnet wird. Die gut erhaltene Grabstätte zählt in Dänemark zu den besten Langdolmen. Grabanlagen von Steinzeitmenschen befinden sich überall auf der Insel und sind durch ein Andreaskreuz unmittelbar am Wegesrand gekennzeichnet. Viele darstellende Künstler und Galerien, die sich auf der Insel Langeland niedergelassen haben, stellen ihre Kunstwerke in den zahlreichen Museen und Kunstgalerien meist ganzjährig aus. Der Frühlingsbeginn wird von den einheimischen Künstlern jedes Jahr mit einem speziellen ”Tag der offenen Tür” gefeiert. Für kulturinteressierte Urlauber gibt es das ganze Jahr über Musikveranstaltungen auf der Insel. Eine Liste mit den Terminen der Rock, Jazz, Pop und Klassikkonzerte ist im Tourismusbüro erhältlich. Klassische Musikkonzerte finden auch auf einem der typischen Gutshöfe in Nordlangeland statt und werden von der Gutsbesitzerfamilie organisiert. Zu den kulturellen Events auf Langeland zählt ebenfalls die jährlich im Sommer stattfindende Kulturnacht.
Zahlreiche Museen auf Langeland
Im 19. Jahrhundert wurde das klassizistische Herrenhaus Egeløkke erbaut, in dem der berühmte dänische Schriftsteller, Philosoph und Politiker N.F.S. Grundtvig als Hauslehrer diente. Der Privatbesitzes Schloss Valdemars ist für Besucher geöffnet, die sich für die Geschichte des Schlosses und der umliegenden Gebäude interessieren. Seit 12 Generationen befindet sich das Schloss in Familienbesitz. Historische Dokumente und Ausstellungsstücke können im Museum Langelandsfort eingesehen werden. Das im Fort untergebrachte militärische Kommando war während des Kalten Krieges von 1953 bis 1989 für die Überwachung des Ostseebereiches verantwortlich. Im Langelandsfort Museum sind der 1941 erbaute Minenzerstörer ASKØ sowie das U-Boot Springeren von 1965 zu sehen, die sich bis einschließlich 2004 im Dienst der dänischen Militärflotte befanden. Zur Ausstellung zählen auch militärische Flugzeuge, wie die polnische MIG 23 und der dänische "Draken". Zum Höhepunkt eines Museumsbesuchs gehört die Besichtigung der Lagerräume für Granaten und der großen 150-Millimeter-Kanonen. Außerdem kann in die engen Mannschaftsräume geklettert werden. Das Museum liegt in der Nähe einer Moorlandschaft inmitten eines Vogelzuggebietes, das Ziel vieler Vogelbeobachter ist. Im ökologischen Landwirtschaftsbetrieb Skovsgaard, sowie in dessen Haupthaus und Nebengebäuden befinden sich unterschiedliche Museen und Ausstellungen mit wechselnden Ausstellungsstücken zur Geschichte der Insel.
Zu den Museen auf Skovsgaard zählt auch das Gesindemuseum, in dem alte Pferdewagen ausgestellt sind und eine entsprechend der damaligen Wohn- und Arbeitsverhältnisse eingerichtete Stellmacherwerkstatt besucht werden kann. In der Kelleretage liegen die Gesindezimmer und Arbeitsräume, die mit ihrer einfachen Einrichtung einen großen Gegensatz zu den herrschaftlichen Räumen der oberen Etage bilden. Im Wagenmuseum werden Transportmittel gezeigt, die vor der Erfindung des Automobils genutzt wurden. Unterschiedliche Pferdefahrzeuge, vom einfachen Arbeitswagen über die herrschaftliche Kutsche bis zur Langeländer Hochzeitskutsche, sind im alten Pferdestall zu sehen. Der Gutshof Skovsgaard befindet sich im Besitz des Dänischen Naturfonds, zu dessen Aufgaben auch die ökologische Bewirtschaftung der Herrenhausfelder zählt. Vom Fonds werden in den Sommermonaten unterschiedliche Naturwanderungen in der Umgebung von Skovsgaard organisiert.
Fazit
Mit alten Denkmälern, vorzeitlichen Grabstätten, Museen, Schlössern und Kunstgalerien besitzt die Insel eine kulturelle Vielfalt, die Langeland zu einem interessanten Reiseziel für kulturinteressierte Urlauber macht. Einzigartig ist die Kunstausstellung der 12 Türme, die als Dänemarks längste Ausstellung gilt und die vielen Facetten der Kunst zeigt. Alle Türme sind ganzjährig geöffnet und bieten zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Eindrücke. Als besonderes Erlebnis gilt der Besuch der alten Transformatorenhäuschen, in denen nach einer Idee des Langeländer Künstlers Hans Kjær in Zusammenarbeit mit dem lokalen Stromanbieter vielfältige Ausstellungen gezeigt werden. Damit die Ausstellungstürme als langeländisches Kulturerbe erhalten bleiben, werden diese regelmäßig renoviert. Jedes Jahr am zweiten Juni-Samstag treten während des Turmsängertags stündlich verschiedene Chöre in den Türmen auf.
Foto: Kong Humbles Grav, Majoky, cc by-sa 3.0
